Nachruf Heinrich Woermann – Mentor der Jugend

Nachruf Heinrich Woermann

Am 25. August 2015 ist unser Gafffelfreund Heinrich Woermann im Alter von 95 Jahren in Hamburg verstorben.

Er hat das Piekfall seit 1981 durch viele Artikel bereichert und wird uns auch als Preisstifter des „Olifant-Schinkens“ zur Herbstregatta immer in Erinnerung bleiben.

Heinrich Woermann - Rhinplate Rund - 05.10.1996 - 839_Wolfgang_Reich_klein

Foto  Wolfgang K. Reich

Eine erste Begegnung hatte ich mit ihm während der Tall Ships-Regatta 1983 auf der Ostsee, bei der er eine ganze Weile neben uns (Amphitrite) her gesegelt ist und wo von diesem herrlichen Segeln hinterher noch analoge Fotos getauscht wurden. Ich durfte dann 1985 ein paar Mal mit Freunden auf der Olifant mitsegeln und  bewundere noch heute den Respekt und das Vertrauen, das Heinrich Woermann uns jungen Menschen damals entgegengebracht hat. Von ihm habe ich den wichtigen Satz zum Thema KVR auf der Elbe gelernt: “Wer groß und schwarz ist, hat Vorfahrt.” Das ist einfach und hilft bei der Beurteilung so mancher Nahbereichslage.

Auch in seinen Piekfall-Artikeln konnte er auf entspannte Art und Weise, mit Stolz, aber auch mit einem Augenzwinkern seinen Wissensschatz zum Thema Gaffelsegeln und Holzboote weitergeben.

Er hat auf wunderbare Weise das Segeln mit Gaffelschiffen im Segelverein Wedel-Schulau mit den Freunden des Gaffelriggs  und der STI/STAG verbunden und war in allen Kreisen hoch geschätzt. Ich denke, Heinrich Woermann ist ein herausragendes Beispiel für das Weitertragen des Feuers! In diesem Sinne werden wir ihn immer in guter  Erinnerung behalten.

Thees Fock

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Foto – Karin Holzapfel

Mentor der Jugend

Das Woermann’sche Handelskontor an der Großen Reichenstraße in Hamburg zeugte mit den dramatischen Sturmgemälden eines Hochseekutters und eines gestrandeten Schoners schon immer von alter, seefahrtverbundener Tradition mit einem starken Schuss Tatkraft. Bis zu seinem Tod gehörte Heinrich Woermann der fünfköpfigen Geschäftsführung des Familienunternehmens an, dessen Kerngeschäft noch immer der Handel mit technischer Ausrüstung für afrikanische Staaten ist.

 

Abwarten und Tee trinken – das war oft Heinrich Woermanns Devise, wenn es um schwierige Entscheidungen ging, an Land wie auf See. Denn als Schipper der Olifant servierte er jeden Morgen seiner Crew, ob alt oder jung, den „Oli Morning Tea“. Wenn er dann im Masttopp eine Leine klariert hatte, setzte er seinen Zweispitz auf, warf die Leinen los und trompetete mit seinem Kuhhorn elefantenähnliche Laute über den Hafen: Olifant segelt wieder, mit dem Beiboot Minifant im Schlepp. Beim Einlaufen erschreckte er gern die Zuschauer mit einem Donnerschlag aus seiner winzigen Relingskanone. So trug er Traditionen nie als verknöcherte Rituale zur Schau, sondern würzte sie mit einem Augenzwinkern. Messingputzen während der Reise lehnte er jedoch strikt ab, sondern mietete lieber einen Bus, um mit den Jugendlichen die Umgebung zu erkunden.

Wie Thees habe ich ihn erstmals 1983 beim Tall Ships Race gesehen, als Olifant in stockdunkler Nacht bei Sturm und hohem Seegang souverän die Nordspitze von Gotland rundete.

Als Gründungsmitglied und langjähriger Präsident der Sail Training Association Germany brachte er seine Erfahrung in die nationale und internationale Jugendarbeit ein, die er selbst so beispielhaft und unbeschwert praktizierte. Oft habe ich an Bord gehört (damals siezte die Crew ihn): „Mit Herrn Woermann und Olifant segeln wir dem Teufel ein Ohr ab.“

Auch handwerklich war Heinrich Woermann begabt, nicht nur beim Schnitzen der barbusigen Galionsfigur – im Wohnzimmer, wie er erzählte. Dort entstanden auch andere kunstvolle Schnitzwerke, unter anderem Kasperlefiguren, sehr zur Freude der nunmehr neun Enkel und neun Urenkel in der Familie. Kurz dem Verkauf der Olifant und seinem „endgültigen“ Entschluss zum Landleben war er mit dem Cornish Crabber Mavrodaphne unterwegs. „Womit sollen meine Enkel denn sonst segeln?“, war sein unschlagbares Argument, um wieder aufs Wasser zu kommen.

Nun hat er seine letzte Reise angetreten.

Farewell, Heinrich Woermann, wir werden dir ein bleibendes Andenken bewahren.

Monika Kludas

GSHW Newsletter Juli 2015

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GSHW e.V. – Dachverband der deutschen Traditionsschiffe

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Newsletter Juli 2015

  1. Neue Anschrift und Website der GSHW-Geschäftsstelle

Zeitgleich mit dem Umzug der Geschäftsstelle unter Leitung von Niko Kern ist der umfassende Relaunch der Website www.gshw.de online gegangen. Eine verbesserte Übersicht der Themen und Serviceangebote wird ergänzt durch einen Downloadbereich, in dem Texte und Formulare zu Gesetzen, Verordnungen und Vereinbarungen (See- und Binnenschifffahrt sowie Europa), zu Befähigungsnachweisen, zur Sicherheitsrichtlinie, zum Betriebssicherheitssystem und zum MoU zur Verfügung stehen.

NEU:

GSHW e.V.

Geschäftsstelle
Bauernvogtei 2
21465 Reinbek

Tel.: 040 – 788 77 342
Fax: 040 – 822 78 104

office(at)gshw.de

  1. SiRi 2-Entwurf noch nicht veröffentlicht

Weiterhin schwer in Arbeit scheint der Entwurf der neuen Verordnung für Traditionsschiffe zu sein. Der beständige Appell der GSHW, den Zustand der Rechtsunsicherheit endlich zu beenden, fand noch kein Echo. Auf Grundlage der Übergangsregelung von 2012 haben inzwischen einige Traditionsschiffe, deren Sicherheitszeugnisse abgelaufen waren, neue Zeugnisse mit einer fünfjährigen Gültigkeit erhalten, sofern sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllten. Die GSHW-Vertreter weisen weiterhin in Vorgesprächen mit Entscheidungs­trägern des BMVI und einflussreichen Persönlichkeiten in maritimen Gremien auf das Erfordernis einer nachhaltigen Sicherheitsregelung als Grundlage für notwendige Investitionen in die Sicherheit der Schiffe hin. So wird die Vorlage eines Entwurfes erwartet, zu dessen Stellungnahme ein ausreichendes Zeitfenster zwecks umfassender Abstimmung eingefordert wird.  Auch die gegenseitige Anerkennung aller Zeugnisse und Nachweise auf europäischer Ebene ist ständiger Tagesordnungspunkt in den entsprechenden Gremien (vgl. hierzu auch den GSHW-Newsletter März 2015).

In einem von der Vorstandsmitgliedern Gerhard Bialek und Werner von Unruh in der Kieler Woche initiierten Informationsgespräch für Eigner und Betreiber auf der „Roald Amundsen“ (vielen Dank für die Gastfreundschaft !) wurde erneut deutlich, dass der GSHW-Vorstand zu wenig über aufgetretene Schwierigkeiten im Verhältnis zwischen Betreibern und Sicherheitsinstitutionen informiert wird. Wir bitten diesbezüglich den Vorstand auf dem Laufenden zu halten. Aber auch positive Erfahrungen werden gern entgegen genommen. Bitte teilt uns deshalb auch mit, wenn und unter welchen Modalitäten ein Sicherheitszeugnis ausgestellt wurde.

 

  1. Medien berichten oft undifferenziert über Maßnahmen der WSP

Polizeimeldungen zu veröffentlichen ist ein beliebtes Mitttel, um mediale Aufmerksamkeit zu erlangen und die Anzahl der Website-Klicks zu erhöhen. Weniger bewusst war der Redaktion eines öffentlich-rechtlichen Senders offenbar, dass sie durch eine undifferenzierte Betrachtung dem Ansehen der Traditionsschiffe schaden könnte. So hieß es am 15. Juni unter der Überschrift „Wasserschutzpolizei im Dauereinsatz“ unter anderem: „In der Wismarbucht ist am Sonntag ein Traditionsschiff mit mehr als doppelt so vielen Passagieren wie erlaubt unterwegs gewesen. Gegen den Kapitän des Schiffes wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.“ Weiter wird unter „Viele Verstöße gegen gültige Regeln“ berichtet, dass zwei Segelschiffe kollidiert seien, Sportboote unbefugt in Schutzzonen unterwegs gewesen seien, eine Yacht kein gültiges Sicherheitszeugnis vorweisen konnte und Bootsführer zuviel Alkohol konsumiert hätten. Die GSHW kritisiert, dass die Wortwahl für die Schiffsarten (Traditionsschiff, Segelschiff, Sportboot, Yacht) missverständlich ist, denn ein „echtes“ Traditionsschiff war an den Vorfällen nicht beteiligt.

 

  1. GSHW ist Gründungsmitglied der German Sail Training Union

Am 20. Mai 2015 wurde die Dachorganisation „German Sail Training Union e.V.“ (GSTU) in der Hansestadt Rostock gegründet. Insgesamt neun Vereine, deren gemeinsames Interesse der Erhalt traditioneller Schiffe, maritimer Traditionen und die Vermittlung sozialer Kompetenzen ist, kamen zur Gründungsveranstaltung zusammen. Sie vereinigen insgesamt 10.000 Einzelmitglieder hinter sich.

Der Vereinsgründung vorausgegangen war ein intensiver Einigungsprozess der größten unter deutscher Flagge operierenden Sail Training Schiffe. Zu den Initiatoren zählen der Hanse Sail Verein zur Förderung traditioneller Schifffahrt in der Ostsee, der Segelschiff “Thor Heyerdahl” e.V. (Kiel), LebenLernen auf Segelschiffen (Eckernförde, „Roald Amundsen“) und Clipper Deutsches Jugendwerk zur See (Hamburg, u.a. „Johann Smidt, Amphitrite“). Zu den Gründungsmitgliedern zählen außerdem der Förderverein Rahsegler „Greif“ (Greifswald), der Traditionssegler „Fridtjof Nansen“ e.V. (Hamburg), die GSHW Gemeinsame Kommission für historische Wasserfahrzeuge (Hamburg), der Verein Tall-Ship Friends Deutschland (Hamburg) und die DSST Deutsche Stiftung Sail Training (Bremerhaven, „Alexander von Humboldt II“).

Ziel des neuen Vereins ist es vor allem, gemeinsame Aktivitäten der Mitglieder zu fördern und zu unterstützen sowie die Werte des Sail Training hervorzuheben. Dabei geht es zum Beispiel darum, Verantwortung für sich, die Mitsegler und das Schiff zu übernehmen sowie traditionelle Seemannschaft an Bord der Segelschiffe im Team zu praktizieren und zu bewahren. Die ehrenamtlichen tätigen Vereinsmitglieder und die Crews der Schiffe möchten darüber hinaus einen Beitrag zur internationalen Völkerverständigung leisten.

Die GSTU versteht sich als eine Dachorganisation und will dadurch Kräfte bündeln, Förderer gewinnen und Mittel einwerben, um die vielfältigen und wertvollen Aktivitäten der Mitglieder zu unterstützen. Zum ersten Vorsitzenden des GSTU e.V. wurde der Kieler Jurist Michael Saitner vom Segelschiff “Thor Heyerdahl” e.V. gewählt. Dem Vorstand gehören daneben Uli Komorowski als stellvertretender Vorsitzender (Verein LebenLernen auf Segelschiffen) und Niko Kern als Schatzmeister (Clipper DJS) an.

Die Hauptaufgabe der GSTU ist es, die Zusammenarbeit der Vereine zu fördern und gemeinsame Interessen der Sail Training Schiffe mit einer Stimme auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass nur durch eine starke Gemeinschaft das Überleben der Sail Training Schiffe und die hohe Qualität unserer Arbeit auf See dauerhaft bewahrt werden kann“, so Michael Saitner.

 

Fair winds,

 

Werner von Unruh                                         Monika Kludas

GSHW-Vorstand                                           Kommunikationsbeauftragte

Tallships´ Races 2015 Belfast – Ålesund – Kristiansand – Aalborg / Race 1 / Belfast – Ålesund

Tallships´ Races 2015: Belfast – Ålesund – Kristiansand – Aalborg

Race 1  /  Belfast – Ålesund

 

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nach harten Segeltagen erreichten alle Windjammer Alesund

 

_MG_4288adie von Colin Archer erbaute Wyvern und die in Bremens Gläserner Werft gebaute Replik

 

Die auf 600sm angelegte Regattastrecke verlangte einiges an taktischen Vorüberlegungen: Gleich nach dem Start mit westlichen Kursen auf die längere Strecke hinaus auf den Atlantik oder der kürzere Weg zwischen den Hebriden nach Norden steuern um  dann entweder südlich oder nördlich der Shetlands nach Osten  zur Ziellinie vor der norwegischen Küste.

Gleich nach dem Start gelange es zwei Gruppen sich vom Feld abzusetzen, die eine mit der Statsrad Lehmkuhl und der Sörlandet gelang es auf dem fast 1000sm langen Weg mit einem weiten schlag nach Westen so viel Raum zu gewinnen dass sie alle unerwarteten Winddreher optimal nutzen konnte und bereits nach drei Tagen die Regatta beenden konnte. Auch die, meist Yachten,  die den Weg zwischen den Inseln gewählt hatten und sich in einer Spitzengruppe getroffen hatten konnten unter guten Bedingungen das Ziel erreichen. Für alle anderen Regattateilnehmer erwiesen sich alle taktischen Vorüberlegungen als Makulatur. Sie kämpften bis zum Schluss am 15.Juli gegen kaum vorherseh – und sagbare Wind – bzw.Nichtwindverhältnisse. Alle, ohne Ausnahme litten jedoch unter Temperaturen unter 7 0 C und dem Regen, der auch in Ålesund nicht aufhören wollte.

Sieger in der Gruppe der Rahsegler wurde schließlich, die von allen schwächer eingeschätzte Brigg Fryedryk Chopin, die immer mit ihrem schlechten Rennwert zu kämpfen hat überraschenderweise gefolgt von der Sörlandet aus Kristiansand. Die Alexander von Humboldt hatte bereits nach wenigen Tagen aufgegeben und kam so nicht in die Wertung. Die tschechische Replik La Grace beendete das Rennen auf dem 3. Platz.

Bei den gaffelgetakelten Teilnehmern landete der Dauersieger Jolie Brise nach 5 Tagen gesegelter Zeit auf dem zweiten Platz, Sieger wurde die noch von Colin Archer gebaute Wyvern, den 3 Platz erkämpfte sich die Maybe, ein Schiff dem man nachsagt einst General Rommels Offizieren als Yacht gedient zu haben.

Die Gruppe der Yachten gewann die Ocean Spirit of Moray, das Schulschiff des berühmten Internats von Gordonstoun._MG_3246a_MG_3199a_MG_3364a_MG_3279a

Bürgermeister Björn Tömmerdal (links), Knut Western (Chairmann STI, rechts) bei der Siegerehrung in Alesund für Race 1

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Die Crew der Guayas begeisterte alle mit ihrer Folkloreshow und erheilt dafür eine begehrte Auszeichnung.

Text & Fotos  Herbert  H.Boehm

 

 

Neubau einer Bankskoyta in Ålesund….

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Um 1900 hatte auch in der norwegischen Fischerei die Dampfmaschine das Segel besiegt. Mehr als 300 hölzerne Spitzgatter hatten die kleinen Werften in und um Ålesund zwischen 1861 und 1900 für die küstennahe Langleinenfischerei von Sunmore gebaut. Doch „küstennahe“  ist für die Nachfahren der Wikinger ein dehnbarer Begriff, auf der Jagd nach Kabeljau und Robben soll es nicht wenige Fahrten hinauf bis an die Eisgrenze und ins Weiße Meer gegeben haben. Überlebt hat in Norwegen keiner dieser zwischen 35 und 60 Fuß langen, gaffelgetakelten Zweimaster. Sie waren die ersten, die ein Deck hatten, das die kleine Besatzung genauso schützte wie den kostbaren Fang. Getakelt waren die größeren diese Bankskoyta genannten Segler meist als Gaffelketsch. Diese segelnden Langleinenfischerboote waren es, die Ålesunds Reichtum begründeten und zum bis heute wichtigsten Standort der Stockfisch – Industrie Norwegens machten.

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Um die alten Handwerkstechniken des Holzschiffbaus nicht endgültig in Vergessenheit geraden zu lassen, hatten es sich Mitarbeiter des Fischereimuseums in Ålesund, des Hardanger Centre of Historic Vessel Conservation , private Spender sowie große und mittelgroße Firmen zur Aufgabe gemacht eines dieser legendären Schiffe nachzubauen. Vorbild ist ein 60 ft Schiff das in den Jahren zwischen 1880 und 1890 gebaut wurde, auch der Neubau ist wieder als Gaffelketsch getakelt, diesmal ist allerdings ein Motor an Bord, ohne den heute kein Segelschiff mehr fahren dürfte. Mitten im Hafen, dort wo sonst die großen Kreuzfahrer anlegen entsteht vor den Augen vieler Besucher der Rumpf aus skandinavischer Kiefer. Die Planken werden wie früher in einer Dampfkiste „gekocht“ und anschließend an die Rundung des Rumpfes gepresst und befestigt.

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Vor allem Jugendliche sollen diese Replik segeln, die voraussichtlich noch in diesem Jahr ihren Stapelhub erleben wird. Die ersten Törns sind im Sommer 2016 geplant.

In Norwegen, so berichten die Fachleute des Museums ist keines der historischen Schiffe erhalten, doch, das besagen Gerüchte sollen zwei irgendwo an der Weser noch existieren. Vielleicht kann ja eine der Leser(innen) dem Museum in Ålesund einen Hinweis zum Verbleib geben (www.bankskoyta.no, oder The Foundation Sunmore Museum  Borgundgavlen, N – 6015 Aalesund, Norwegen, Tel.: +47 – 70 16 48 70).

Text und Fotos  –  Herbert H.Böhm, 07/2015

Tallships Race 2015 Belfast – Alesund – Kristiansand – Aalborg

     

Belfast – Alesund – Kristiansand – Aalborg 

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Belfast, das sich nach 1991 zum dritten mal um die Austragung der Windjammer-Regatta beworben hatte, wurde vor 2 Jahren als Starthafen ausgewählt. Wie sich zeigt, war es eine gute Wahl, nicht nur dass  für die Crews diesmal wirklich ein kulturelles Rahmenprogramm entwickelt wurde, auch die Shuttlebuse zwischen den leider recht weit auseinander liegenden Hafenbecken fahren tatsächlich.

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Obwohl sich traditionsgemäß das Wetter vor dem  großen Abschlussfeuerwerk verschlechterte hoffen nun alle dass der Wind, der den Regen gebracht hatte, durchhält um am Montag, dem 6. Juli die Flotte der 70 Windjammer (Klasse A), Schoner (Klasse B) und Yachten Klase B und C)  nicht ueber die 1,5sm lange Startlinie treiben zu lassen. Gut 60sm nördlich von Belfast in der Nähe von Portrush will Paul Bishop, der langjährige Regattadirektor die Segler  am Montag, dem 6.Juli gegen Mittag auf die 500sm lange Regattastrecke nach Aaleund in Norwegen schicken. Die meisten der großen Rahsegler, wie Guayas, Christian Radich, Soerlandet und  Alexander von Humboldt II werden im Anschluss an die Regatta im August in Rostock, Bremerhaven und Amsterdam, bei den großen Sails zu bewundern sein.

 

Für Insider gibt es hier eine kleine Sensation zu bewundern, Seite an Seite liegen die die beiden Wyverns, die eine, als Jugendprojekt in Bremen als Replik gebaut, die andere, das Original, vor über 100 Jahren von Colin Archer entworfen, vor 2 Jahren gesunken, geborgen, restauriert und  nun wieder im Rennen.

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Der nächste Bericht wird aus Norwegen kommen, mit vielen Eindrücken von Bord der Guayas, dem Segelschulschiff aus Ecuador, dessen Crew gleich zu Beginn von der veranstaltenden STI für ihre tolle Folkoreshow mit Preisen bedacht wurde.

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Text und Fotos – Herbert H. Böh_MG_9407bm

Hafengeschichte und – Geschichten Tallymann un Schutenschubser

Hafengeschichte und – Geschichten                Tallymann un Schutenschubser

Ein Stück, entwickelt mit ehemaligen Hafenarbeitern, dem Hafenmuseum und dem Ohnsorg – Theater, das man unbedingt besuchen sollte!

 

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Nein, so richtige Arbeiter sind sie nicht, die 5, die aus ihrem Leben im Hamburger Hafen berichten. Aber erzählen können sie, die sog. „Hafensenioren“. Da man bekanntlich nur das sieht was man weiß, führen sie im Alltag Besucher durch die faszinierende Schausammlung des Hafenmuseums in den 50er Schuppen des ehemaligen Hamburger Freihafens.

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Dabei scheint vor 1 1/2 oder 2 Jahren die Idee greift zu sein, diesen lockeren Berichten eine Form zu geben und die schon lange geplante Zusammenarbeit mit dem Ohnsorg – Theater damit zu verbinden. Die fünf  Erzähler wollten eigentlich alle zur See, auf Schiffen arbeiten, geschafft hat es nur Rolf Hartz, der harte Jahre in der Fischerei hinter sich hat und nun als Hamburgs letzter Netzmacher die Netze in Golfclubs flickt. Heinrich Altsteadt arbeitete sich vom Quartiersmann, und Tallymann zum Schiffsmakler hoch und veröffentlichte inzwischen 5 Bücher über seine Zeit im Hafen. Gerd Metscher war ein angesehener Ewerführer und Jan Jalass gehört zu Eignern von Schleppern die u.a. Schuten zu den Lagerhäusern der Speicherstadt brachten. Jockl Hoffmann entspricht vielleicht am ehesten dem Klischee des Hafenarbeiters, der den Wandel der Arbeitswelt bis zum Schluss erlebte, von der Arbeit im Laderaum eines Frachters mit Stückgut bis zum Bewegen der Container mit Hilfe von  riesigen Van – Carriern.  Alle berichten sie über den Wandel der maritimen Arbeitswelt. Wie in roter Faden zieht sich das Löschen von Rohkaffee durch den Abend: benötigte um 1970 eine Gruppe (Gang) von Hafenarbeitern noch eine ganze Schicht um 120t davon zu entladen,  heute schafft ein Kranführer dieselbe Menge in 6 Container verpackt in 15 Minuten. Obwohl die Arbeit vor der Containerisierung bestimmt nicht leicht war, so schwingt doch immer ein gehöriges Quantum Wehmut mit, über eine Welt die noch nicht durchrationalisiert war und Platz hatte für menschliche Schwächen. Menschliche Schwächen finden sich allerdings zu Hauf in der Berichterstattung einer Hamburger Zeitung, die schreibt, dass „Ewer Schuten durchs Wasser geschubst haben“, oder dass „Jan Jallass Hafenschlepper“  wurde – literarische Bilder, die einer gewissen Komik nicht entbehren.

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Ursula Richenberger, die Leiterin des Hafenmuseums fand begeisterte Mitstreiter in Cornelia Ehlers, der Dramaturgin des Ohnsorg – Theaters und in Michael Uhl als Regisseur, der bei der Vorbereitung des Stückes mehr als 30 Stunden Tonbandaufzeichnungen sammelte.

Gespielt wird an allen Wochenende seit dem 13. Juni bis zum 18. Juli und nach den Theaterferien wieder vom 13. September bis zum 4. Oktober. Der spannende Theaterabend beginnt um 18.00. Eine Barkasse, mit der noch vor 40 Jahren tausende von Hafenarbeitern  von Vorsetzen zu ihren Arbeitsplätzen fuhren, bringt heute die Zuschauer von der Überseebrücke zur Spielstätte im Kopfbau des Hafenmuseums Schuppen 50A. Im Eintrittspreis von 20€ ist dieser stimmungsvolle Hafentörn bereits enthalten – tatkräftig gesponsert von Barkassen – Meyer.

Karten: Ohnsorg –Theater, Tel.: 040 – 35 08 03 21 kasse@ohnsorg.de

Text und Fotos Herbert H. Böhm

3. Elmshorner Schippertreffen 2015

Fast hätte man am ersten Juniwochenende glauben könne, nun sei der Sommer auch in Norddeutschland angekommen. Doch der strahlende Sonnenschein täuschte, die Temperaturen waren alles andere als sommerlich. Vielleicht war dies der Grund warum sich der Besucherstrom zu Elmshorns historischem Hafen an der Krückau in überschaubaren Zahlen hielt. Die, die nicht kamen hatten jedenfalls einiges verpasst.  Die beiden Ewer Frieda und Auguste sowie die Replik Anna von der Lühe erinnerten an die große Zeit der Frachtschifffahrt in Elmshorn, die Meta von Cranz, eine Vollenhovense Bol und als Yacht genutzte Schokker  ergänzten das farbenfrohe Bild.     Jürgen Albers zeigte mit seiner Frieda wie noch vor 50 Jahren Ewer ihre Fracht mit Bordmitteln löschten. 

Dank der nahezu unverändert erhaltenen Jugendstil – Klinker – Bauten der Köllnflocken – Werke, dem Getreidefrachter Klostersande und den Traditionsseglern bot der Hafen ein Bild, das vor 50 oder 70 Jahren kaum anders ausgesehen hatte.

 

 Die Crew des 1898 in Elmshorn gebauten Giekewers Gloria, der hier vor einigen Jahren aufwendig restauriert wurde, nutzte das Abendhochwasser um ihren (zahlenden) Gästen die fast unberührte Flusslandschaft zwischen Elmshorn und der Elbe von ihrer schönsten Seite zu zeigen.

 

        

Text und Fotos Herbert H. Böhm

Johannes Holst in Altenwerder

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Fünfzigster Todestag des Malers und Seglers Johannes Holst, zu diesem Anlaß hat man in Altenwerder in die Kirche eingeladen und eine kleine, einmalige Ausstellung zusammengestellt.

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Holst hat wie kaum ein anderer Schiffe und See gemalt.
Durch seine Bilder von Kuttern und Ewern ist er natürlich auch  schon bis zu seinem Tode 1965 ein Gaffelfreund gewesen.
Seinem Chronisten sei ganz herzlich gedankt das er es geschafft hat so viele Bilder in den öffentlichen Raum zu stellen.

Text und Foto’s

Thees Fock

 

 

 

 

 

Rum Regatta 2015

DSC04941Hier ein paar Fotos von der Rum Regatta in Flensburg gestern.

Die Ergebnisliste zum Nachlesen ist nochmal hier hinterlegt:

Zieldurchgang Rum-Regatta-2015 korrigiert

Zunächst hieß es „The same Procedure as every Year“ – was dann auch nicht weiter ins dänische übersetzt wurde.

 

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Nach dem Start ging es vor dem Wind zur Wendetonne…

 

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Und dann mit vielen Kreuzschlägen zurück..

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In dem engen Revier kommt es dann schon zu vielen dichten Begegnungen. Aber das Motto der Regatta wurde von allen diesmal sehr Ernst genommen und die Regattaleitung konnte zum Glück „Keine besonderen Vorkommnisse“ melden

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Vielen Dank an die Crew der NOBILE das ich mit segeln durfte – Starkes Schiff – Tolle Crew – Wunderbares Segeln.

 

Text & Foto’s – Thees Fock