Buchvorstellung – Jörgen Bracker – EIN WUNDERHORN FÜR DIE KÖNIGIN

Genau am 80. Geburtstag des Autors und langjährigen Direktors des Musems für Hamburgische Geschichte erschien sein jüngstes Werk, ein Essay, unter dem o. g. Titel. Erstmals gelingt es, den Bildzusammenhang der zahlreichen, winzigen Reliefs und Ziselierungen auf dem Oldenburger Horn zu deuten und zugleich die Absicht offenzulegen, die sich mit diesem unglaublichen Meisterwerk spätgotischer Goldschmiedekunst verbindet:. Ein erster Trunk aus diesem Gefäß sollte das feierliche Zeremoniell einer Krönung des ersten Königs der Kalmarer Union am 17. Juli 1397 noch erhöhen. Die virtuose Auslegung des Kunstwerkes führt Jörgen Bracker immer wieder zu der entscheidenden Figur des politischen Spiels dieser Zeit: Margrete I. von Dänemark.

Zur feierlichen Buchvorstellung, einer Lesung und Darstellung des historischen Hintergrundes durch den Autor laden das Museum für Hamburgische Geschichte, die Hamburger Autorenvereinigung und der KJM Buchverlag herzlich ein.

Begrüßung: Prof. Hans-Jörg Czech, Museum für Hamburgische Geschichte, Sabine Witt, Hamburger Autorenvereinigung und Klaas Jarchow, KJM Buchverlag

Im Anschluss gibt es bei einem Glas Wein die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem Autor. Für die musikalische Umrahmung auf der Konzertina sorgt Joachim Staugaard.

MONTAG, 26. Juni 2017, 19.00 Uhr Hörsaal im Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, 20355 Hamburg info@jarchow-media.de www.hamburgparadies.de

Jochen Wiegandts neues Buch – Hallo, Hier Hamburg – Lieder und ihre Geschichte

Von „Liederatur“  zu berichten ist Jochen Wiegandts Ziel und Programm, damit fesselt er seine Zuhörer, egal ob beim Hafenkonzert des Norddeutschen Rundfunks oder live bei Auftritten wie kürzlich im Grundsteinkeller des Hamburger Rathauses als Gast des literarischen Kabaretts „Die Wendeltreppe“. Zusammen mit seinem musikalischen Partner am Akkordeon führte er sein gebannt lauschenden Zuhörer durch die Welt der Seemannslieder und Shanties. Mühelos gelingt es ihm, launig aber immer spannend, die Geschichten zu vermitteln die hinter den Liedern stecken. Er will den „Liedern und Balladen die Bedeutung

zurückgeben die sie verdienen, ihre Entwicklung untersuchen und die Veränderungen aufdecken, die sie durch Zensur und Nachlässigkeit erfahren haben. Dabei räumt er mit so mancher lieb gewonnenen Überzeugung auf.

Wenn er,  musikalisch überzeugend unterlegt, schildert wie weit die vielen Shantychöre, die es ja erst seit 1956 gibt, vom wirklichen Leben bzw. vom echten Shanty in ihren Darbietungen  entfernt sind. Obwohl kaum einer dieser Sänger je die Planken eines echten Windjammers betreten, geschweige denn den rauen Alltag des Seemanns kennen gelernt hat, gaukeln sie dem Zuhörer mit Hilfe von im Rhythmus völlig falsch gesungenen Arbeitsliedern (Shanties) eine Romantik vor, die es nie gegeben hat. Dazu gibt es die Hintergrundgeschichten zu so bekannten Stücken, wie „Einmal noch nach Bombay“, „Ein Schiff wird kommen“, dem Lied der Gorch Fock „ Weiß ist unser Schiff“ oder „Wir lagen vor Madagaskar“ aus den 1930 er Jahren, das aus mehreren Urliedern zusammengesetzt wurde.

Seit vielen Jahren hat es sich der 1947 in Güstrow geborene Sänger, Liedermacher und im besten Sinne Amateur – Volkskundler zur Aufgabe gemacht altes Liedgut zu sammeln, auf seine musikalischen, politischen, sozialen und sogar moralischen Hintergründe zu untersuchen. Ob mit der 1975 gegründeten Gruppe Lieder Jan, die sogar mittelalterliche Lieder mit historischen Instrumenten wieder belebte oder  in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt“ in dem 2013 erschienenen Buch „Singen Sie Hamburgisch“ – stets stand das Bemühen vom vergessen bedrohte Lieder in Ihrem historischen Kontext zu bewahren im Zentrum.

Mit dem nun vorliegenden Buch, das er selbst ein „buntes Kaleidoskop mit den Songs der Seeleute von den sieben Meeren“ nennt, dem „Liederaturmuseum“ ist es ihm gelungen seine unterhaltsamen und faszinierenden Abende  nahezu 1:1 in Buchform zu übertragen.

Dass dem Lektorat kleine Fehler entgingen, wie dass die Gorch Fock nicht das zweite Segelschulschiff der bundesdeutschen Marine ist, sondern das zweite dieses Namens spielt bei der Fülle der recherchierten Fakten wohl kaum eine Rolle.

 

Ergänzt werden die Texte zum einen durch historisches Bildmaterial zum anderen durch aktuelle Fotos des wohl besten Hamburgfotografen, Michael Zapf.

 

 

Jochen Wiegandt
Hallo, hier Hamburg.
Format 13,5 x 21cm,256 S.
Edel Books, Hamburg
ISBN – 978 – 3 – 8419 – 0524 – 6
Preis: 17,95€

© H.H.Böhm 2017